Nach 34 Jahren übergab Werner Bruhn (M) das Amt des Ältermannes an Jürgen Volkmann (R). Bürgermeister Helmuth Meyer überreichte einen Präsentkorb.

Auszug aus dem Protokoll vom 02.03.1957

„Die alljährlichen Unkosten zu unserem Fastnachtsball werden durch das Eintrittsgeld nicht mehr abgedeckt. Hier ein Überblick:
Es wir immer sehr lange ausgehalten, wodurch die Unkosten für die Musik fast immer 120,-- DM statt 80,-- DM betragen.
Für die Tanzerlaubnis sind an die Ordnungsbehörde 17,50 DM zu zahlen An die GEMA 13,65 DM.
Für die Theaterbücher und Rollen mit Aufführungsrecht 30,-- DM und für die Theaterspieler 40,-- DM. Dieses alles zusammen ergibt ca. 225,-- DM. Diese Summer muss von den Mitgliedern der Beliebung aufgebracht werden und darum schlage ich vor, dass einmal im Jahr, im August oder September eine Sammlung, genau wie bei einem Sterbefall eines Erwachsenen durchgeführt wird. Um diese Zeit haben wir selten Arbeitslose und unsere Landarbeiter verdienen im Sommer am besten. Der Vorschlag vom Bürgermeister Ernst Laß wurde angenommen.“
Bis zum heutigen Tag wird einmal im Jahr für die sogenannte „Stehende Leiche“ gesammelt.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt dieser Sitzung:

Wir haben seit vorigem Jahr die Satzung unserer Gilde der heutigen Zeit entsprechend geformt und jedem Mitglied zugestellt. In Anbetracht, dass die Frauen gleichberechtigt sind, fällt die früher nur für Männer schon um 06.00 Uhr stattfindende Versammlung weg und beginnt, wie heute schon geschehen, für Männlein und Weiblein um 20.00 Uhr. Die Satzung wurde mit einem Nachtrag geändert.

Seit 1880 wurde die Satzung ständig der Zeit angepasst. Hier eine Kopie vom 04.02.1963:

Vollständige Abschrift eines Protokolls

Bis 1970 war die Beliebung in zwei Hälften geteilt, eine nördliche und eine südliche. Die nördliche wurde vom 1. Ältermann und die südliche vom 2. Ältermann betreut.Von 1970 an, nachdem der 2. Ältermann Hermann Petersen(war Hufschmied auf Gut Buckhagen) aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stand, änderte man am 07.02.1970 die Satzung und die beiden Hälften wurden zusammengelegt. 1. Ältermann für die jetzt zusammengelegte Beliebung wurde Werner Bruhn Harmark und 2. Ältermann Hans-Ferdinand Busch.

Die Scheide zwischen dem nördlichen und dem südlichen Bereich befand sich bis 1970, wie schon 1880 festgelegt, bei der Hufe 7 (Hufe –Bezeichnung für eine Hofstelle). Wie aus einem Protokoll von 1928 zu lesen ist, die Nr. 7 gehört dem Viertelhufner Ferdinand Jessen (5,46 ha), heute Schulstraße 2. Hier wohnte einest eine alte Witwe, die immer freudig erregt war, wenn ein Leiche gemeldet wurde. Diese alte Witwe gehörte nämlich zu beiden Hälften und die damalige Zeit brachte es mit sich, dass die Frauen zur Anfertigung der Totenbekleidung herangezogen wurden, wofür dann im Trauerhaus Kaffee und Zuckerzwiebacken gereicht wurden.